Probe 12

[Rezension] Probe 12 – Kathrin Lange, Susanne Thiele

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Klappentext:

Sie sind tödlich. Und sie sind außer Kontrolle

Als die Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg ihren ehemaligen Mentor Anasias in Georgien besucht, gerät sie mitten in einen tödlichen Angriff auf ihn. Zuvor kann er Nina jedoch verraten, dass es ihm gelungen ist, ein Medikament gegen die gefährlichsten multiresistenten Keime der Welt zu finden. Musste er deswegen sterben? Zusammen mit dem Foodhunter Tom Morell, dessen Tochter an einem dieser Keime erkrankt ist, versucht Nina, die Forschungsergebnisse nachzuvollziehen. Aber Nina und Tom sind nicht die Einzigen, die hinter Anasias‘ Forschung her sind, und ihre Gegner schrecken weder vor Entführung und Erpressung noch vor Mord zurück.

Rezension:

Ganz ehrlich, ich muss schon ein wenig krank sein, während einer globalen Pandemie wegen eines Corona Viruses einen Thriller zu lesen, der sich um Bakterien, Antibiotikaresistenzen, Viren und Bakteriophagen (in Folge nur noch Phagen genannt) dreht. Der Schreibstil von Kathrin Lange hat mir ja schon bei einem historischen Roman und einem Thriller sehr gut gefallen, aber dazu später mehr. Erstmal langsam zur Handlung.

Es fängt in Tiflis an. Als erstes lernte ich den Wissenschaftler Georgy Anasias kennen, der Angst hat, dass ihm seine Phagen geklaut werden, deswegen verschickt er diese an einen Freund. Die Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg besucht ihn überraschend, da sie sich Sorgen um ihn macht. Sie kommt gerade an diesem Abend an, als er ermordet und sein Institut in die Luft gesprengt wird. Somit bleibt ihr nur noch eines übrig, mit ihrer besten Freundin Maren, die mit Georgy geforscht hat, um ihn zu trauern.

Nina ist klar, wohin Georgy die Phagen und das Laborbuch geschickt hat und fliegt deswegen so schnell sie kann nach Berlin.

In Berlin kämpft der Foodhunter Tom Morell zusammen mit seiner Frau um das Leben seiner Tochter, die an einem der dreckigen Dutzend von antibiotikaresistenten Bakterien erkrankt ist. Zwischen ihm und seiner Frau stimmt es nicht mehr, da sie ihm die Schuld an der Erkrankung der Tochter gibt.

Nina und Tom treffen bei Max aufeinander, der die Phagen von Georgy zugeschickt bekam. Tom wird von dem behandelnden Arzt zu Max geschickt, einem Menschen, der Lobbyarbeit für einen ein Gesetz macht, welches regeln soll, dass Phagen in der Beseitigung der antibiotikaresistenten Keime eingesetzt werden dürfen.

Und wie es der Teufel so will, sind die, die schon hinter Georgy her waren auch in Berlin im gleichen Flugzeug wie Nina in Berlin angekommen und haben Nina auch noch verwanzt.

Ihr merkt schon, es fängt direkt hart an und hat am Anfang bereits ein sehr schnelles Tempo. Man ist sofort in einem Plot, der es in sich hat, dazu kommt noch die Kriminalkommissarin Voss, die wegen einem Typen ermittelt, der auf dieses Problem aufmerksam macht und Flyer auslegt und Bakterien in einen Quark mischt, der als Nachspeise in einem Altenheim serviert wird.

Und natürlich vermischen sich beide Fälle und man wird von den beiden Autorinnen zu einer Achterbahn der Gefühle geladen. Man erlebt die besondere Beziehung zwischen Tom und seiner Ehefrau und Nina. Man lernt nebenbei noch etwas über Phagen und über Antibiotika und gelegentlich konnte ich keinen Schlaf finden oder erlebte, dass ich von bestimmten Begriffen aus dem Buch immer wieder träumte. Ich traute mich manchmal nicht mehr, das Buch anzufassen und weiter zu lesen, aber es lies mich nicht los. Es beschäftigte mich immer weiter. Was vielleicht auch an den wieder steigenden Inzidenzen des Coronaviruses lag oder an den Gedanken, wie es eigentlich wird, wenn wir irgendwann gegen Bakterien kämpfen.

Die Frage ist, wie reagieren dann die Querdenker oder andere Gruppen? Blockieren sie dann genauso wie jetzt bei einer einfachen Impfung? Eine weitere Frage ist: Sind wir eigentlich dafür gewappnet, auf die Probleme zu reagieren, die sich nun schon ankündigen? Da ist der Klimawandel, Bakterien die gegen Antibiotika resistent sind und dann halt noch immer der eine kleine Virus, der immer weiter mutiert und uns nun schon seit fast zwei Jahren unter Kontrolle hat.

Mir wurde bei dem Buch immer klarer, dass es schnell gehen kann, dass so ein Bakterium auf einmal resistent gegen die momentanen Medikamente ist. Wie schnell so ein Virus oder Bakterium weiterwandern, und sich ausbreiten kann, sehen wir ja bereits seit Monaten. Ganz ehrlich, Kathrin Lange und Susanne Thiele haben mir echt Angst gemacht. Sie haben einen Plot erschaffen, der einen mitreißt und fertigmacht. Ich glaube, dass sie richtig nahe an der Realität sind. Zwischendurch haben sie dem Leser immer wieder Zeit zum Luft holen gegeben und ich glaube, dass es mich genau aus dem Grunde nachts beschäftigt hat, da es wirklich auch für mein inneres Ich realitätsnah war.

Mein Fazit ist, dieses Duo, Lange und Thiele, sollte nochmal zusammen schreiben. Dass ich den Schreibstil von Kathrin Lange schätze, war mir vorher klar, aber zusammen mit Susanne Thiele, ist es noch mal eine Stufe besser, wobei ich nicht dachte, dass dies möglich ist. Also ein großes Dankeschön an die Menschen, die diese beiden zusammengebracht haben. Wie wäre es, wenn ihr etwas von Phagen, Bakterien und ja auch ein wenig über Gesetzgebung erfahren wollt und dabei noch Thrill unter der Haut spüren wollt, dann gebt Nina, Tom, Maren und den Bakterien einfach eine Chance. Ich habe es auch gemacht und keine Sekunde bereut.

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