Welt ohne Morgen

[Rezension] CO2 – Welt ohne Morgen – Tom Roth

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Inhalt:

Der hochaktuelle Thriller um eines der wichtigsten Themen unserer Zeit: Zwölf Kinder aus zwölf Nationen, Teilnehmer eines Klima-Camps in Australien, werden entführt. Die Drohung der Kidnapper: Einigt sich die Weltgemeinschaft nicht binnen kürzester Zeit auf drastische Klimaziele, stirbt ein Kind. Vor laufender Kamera. Dann Woche für Woche ein weiteres.

Die Welt hält den Atem an.

Kann so erreicht werden, was in unzähligen Versuchen zuvor gescheitert ist? Werden die Regierungen nachgeben, wenn das Leben unschuldiger Kinder auf dem Spiel steht?

Bald wird klar: Bei diesem Wettlauf geht es um weitaus mehr als das Leben Einzelner – und die Zeit läuft ab …

Rezension:

Das waren schlaflose Nächte. Die Frage der Zeit ist, wie es hinten auf dem Cover steht: Wie weit darf Klimaschutz gehen? Und ja, der Klimaschutz ist eines der brennenden Probleme, die wir zu lösen haben, denn ansonsten gibt es für unsere Welt kein Morgen mehr!

Aber, lieber Tom Roth, muss man deswegen, auch wenn es fiktiv ist, Jugendliche entführen und mit CO2 vergiften? Und den Tod auch noch ins Internet übertragen lassen? Das ist schon heftig und geht an die Nieren.

Dazu noch so ein Mensch, wie Emil Sandberg, der sich als jemand darstellt, der die Umwelt schützt, aber mit CO2 Zertifikaten handelt und aus dieser Erpressung der Klimaschützer Profit schlagen will.

Eine der entführten Jugendlichen ist Hannah, die Nichte von Marc, der früher Kriegsberichterstatter war und nun seine Schwester, Hannahs Mutter, unterstützt. Er sucht Hannah und versucht das Ganze aufzulösen, um zu wissen, was da alles passiert ist.

Er berichtet dies im Jahr 2040 einer Journalistin, was sich 2021 alles zugetragen hat, als seine Nichte entführt wurde. Der Roman spielt also in unserer Zukunft und Gegenwart.

Tom Roth nimmt den Leser immer wieder mit nach Australien, nach Glasgow, auf den Klimagipfel, auch nach Berlin, wo Hannah eigentlich lebt und liefert fiktive Einblicke in die Regierungspolitik. Dies wirkt immer so, als würde es wirklich so stattfinden. Ich denke das ist auch einer der Gründe, warum mir dieses Buch mehrfach den Schlaf geraubt hat. Man hat den Eindruck, dies könnte tatsächlich jederzeit passieren.

Man findet in diesem Roman viele Dinge, die umweltpolitisch für uns wichtig sind. Gleichzeitig lernt man auch viele verschiedene Charaktere kennen, wobei Marc und Emil Sandberg wirklich sehr prägende Figuren sind. Hannah ist auch eine sehr spannende junge Frau, die das Herz am rechten Fleck hat.

Es ist spannend diesen Thriller zu lesen, der auch immer wieder aktuelle Punkte eingeflochten hat. Sogar die Coronapandemie wird immer wieder in das Buch mit eingebunden, auch die nächste Weltklimakonferenz wird im Buch erwähnt. So wird das Buch laufend aktueller und man hat immer das Gefühl, dass es gerade stattfindet.

Problematisch ist der Punkt, als der erste Jugendliche stirbt. Es wird beschrieben, wie er umkommt und wie es im Internet übertragen wird. Da stellte ich mir wirklich die Frage, wie weit kann man überhaupt gehen und muss es wirklich immer drastischer sein? Aber bereits auf der anderen Seite lässt einen dieses Buch echt nicht mehr los. Ich stand beim ersten Toten wirklich da und überlegte, breche ich das Buch ab, oder lese ich weiter. Letztendlich konnte ich es nicht beiseitelegen. Es ist wie eine Sucht, die einen nicht loslässt. Ich habe mich laufend beim Nachdenken erwischt, mit der Frage, was ich tun kann und wie ich reagieren würde. Kann man wirklich so weit gehen wie die Entführer der 12 Jugendlichen? Würde ich zum Erreichen der Ziele vielleicht auch nicht vor Mord zurückschrecken? Ist das Leben einzelner wirklich weniger wert, als das Leben vieler? Heiligt der Zweck die Mittel?

Lest einfach dieses Buch und denkt mal darüber nach, was ihr machen könnt um unsere Umwelt und das Klima zu schützen. Aber eines macht bitte nicht, entführt keine Menschen und bringt diese im Internet um! Dies sollte bitte Fiktion bleiben! Diese Art von Gewalt ist nicht die Lösung, aber vielleicht kann so ein Thriller uns Menschen aufwecken, etwas für den Klimaschutz zu tun. Wir sollten uns nicht nur auf die Politiker verlassen, sondern uns einfach selbst hinterfragen. Passend ist natürlich auch, dass das Buch klimaneutral ist und ich finde es klasse, dass auch die Verlage mit ihren Büchern an das Klima denken. Dies ist zumindest ein Schritt in die richtige Richtung. Lasst ihn uns gemeinsam gehen!

Verlag: Bastei Lübbe

ISBN: 978-3-7857-2706-5

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